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Durch das Zurückstellen der
Uhr an diesem Wochenende konnte wir uns eine Stunde mehr Schlaf gönnen,
dennoch waren wir schon früh am Frühstücksbuffet, wo speziell Mattl
erbarmungslos zuschlug. Nur kurz darauf befanden wir uns aber mal am Kölner
Bahnhof, dieses mal wurden wir um ein Wochenendticket für Aachen
anstellig. Am Bahnsteig gab es gleich mal wieder Wirbel, denn als wir
einen zugerwischenwollenden alten Mann auslachten (sah wirklich komisch
aus, wie der lief), drehte er sich um, machte "HA, HA, HA" und
war weg. Eine alte, abgrundtief hässliche Frau, die zu ihm gehörte,
schwartelte ebenfalls nach und zeigte uns dabei den Vogel, was uns noch
mehr zum Lachen veranlasste. Da drehten dann doch einige Leute am
Bahnsteig angewidert die Köpfe zur Seite. Im Zug ging es dann relativ
rasch nach Aachen, wo wir kurz nach 10 ankamen. An der Bushaltestelle
trafen wir einen sockenlosen, schlecht angezogenen, stinkenden alten Mann
mit einem Hund namens Hugo, der uns auch nach dem 5.Mal "Nein, wir
kommen nicht aus Oberhausen, sondern aus Österreich" nicht glauben
wollte, dass wir nicht aus Oberhausen kämen. Das Duo war schließlich
komplett, als er eine daher gelaufene, schlecht angezogene, alte Frau
mit einem Katzenkäfig ohne Katze traf.
Am Bushof stiegen wir dann in Bus 51 um, der uns zum Tivoli brachte. Dort
standen wir gleich um Tickets an und kamen mit einigen erstaunten
Aachen-Fans ins Gespräch, die alle baff waren, das wir aus Österreich
waren. Wirklich freundlich, diese Aachener, die uns viel Spaß wünschen
und uns einige Anekdoten zu Deutschland "schönstem, letzten `echten´
Stadion" erzählten. Auch im Stadion später trafen wir durchaus
freundliche Leute - da sage noch mal jemand etwas gegen die Deutschen.
Nach dem Kartenkauf ging es zurück in die Innenstadt, wo wir den Dom und
das Rathaus (sehenswert) besichtigten, das selbst Andl "zau-ber-haft"
fand, der alte Kulturmuffel! Bald darauf befanden wir uns also wieder im
Bus rauf zum Tivoli, wo sich bereits haufenweise Fans einfanden. Nach
einigen Bieren vor dem wirklich schon alten Stadion (sieht nostalgisch
aus), ging es dann rein in den Würselner Wall, wo sich Mattl strengen
Kontrollen hingeben musste, vor allem sein Billig Deo Fläschchen
bereitete der Security arges Kopfzerbrechen. Nach einer Erfrischung am
Standl suchten wir uns ein Plätzchen ganz oben im Eck, wo wir bald die
Aufmerksamkeit einiger Aachener Fans auf uns zogen - mit einigen von ihnen
quatschten wir dann die komplette zweite Hälfte, als sich am Spielfeld
nicht mehr viel tat. Den Spruch des Tages lieferte Andl der auf die
Aussage eines Aacheners - wir müssten doch aufgrund der Nähe zu Bayern
ja eigentlich Bayern-Fans sein - antwortete, dass wir uns ja dann
"gleich Spiele in Österreich" anschauen könnten. Na, und zu
unserem Glück konnten wir dann auch noch den Neo - Oberhausner und Hobby Österreicher
Gerd Wimmer auf österreichisch beschimpfen. Das war ein Spaß!
Das Stadion selbst ist auch von innen ganz nett (bis auf eine Tribüne
fast ausschließlich Stehplätze) anzusehen, doch obwohl das Stadion mit
knapp über 20.000 Zusehern nahezu voll war, war die Stimmung eigentlich
nicht überzeugend. Da hörte man beinahe aus dem Oberhausen Sektor mehr.
Die beiden Aachener Tore fielen bereits in der ersten Hälfte (Blank, Michalke) - danach genehmigten sich die Aachener ein Ruhe
Päuschen, schließlich
müssen sie ja Donnerstags UEFA - Cup mäßig in Sevilla antreten.
Die anfangs schwachen Oberhausner kamen daher in der zweiten Hälfte
besser ins Spiel und konnten sogar ein Tor aufholen, sodass es bis zum
Schluss spannend blieb. Publikumsliebling Erik Meijer (vergab Riesenchance
auf 3:0) wurde überdies hinaus nach einem dummen Handspiel mit gelb-rot
vom Platz geschickt. Nach viel Bier und vielen Gesprächen, wurden wir von
den Leuten in unserem Eck nett verabschiedet, als wir 3 Minuten vor
Schluss das Stadion verließen, da wir ja um 20.05 schon wieder aus Köln
abfuhren. Im Zug nach Köln kam es wieder zu einem unglaublichen Eklat.
Ich wollte nur ein lustiges Foto mit der DB-Schaffnerin machen (beim
Ticket entwerten), doch die blöde Kuh verwehrte mir diesen Spaß und
drohte mir mit dem BGS, weil ich mich daraufhin weigerte, ihr mein Ticket
zu zeigen. Schließlich gab ich es ihr doch - oder vielmehr schmiss es ihr
entgegen - zurückgegeben hat sie allerdings Andl. Mattl hat sie dann doch
noch von hinten fotografiert, grad in dem Moment, als ihr Rainer das zerknüllte
Ticket fast auf den Kopf schmiss. In Köln hatten wir nicht mehr viel
Zeit, und da jeder etwas anderes nagen wollten, teilten wir uns. Nach Süßigkeiten
Kauf mussten wir am Bahnsteig schlappe 20 Minuten länger warten,
Oberleitungsstörung, Verspätung! Als wir uns dann doch im Zug befanden,
bemerkten wir, wie sehr wir doch stanken (3 Tage in den selben Klamotten,
wen wundert´s?). Auch die Verdauungsprobleme trugen dazu bei, dass das
Abteil bald wieder einem chemischen Versuchslabor gleichten. Um
Mitternacht stieg dann in Mannheim noch der angetrunken wirkende Deutsche
Eusebius Gehtken zu, der aussah wie der "Herr Franzi", des
Nudlaug.
Der komische Typ vermutete in uns scheinbar, Kofferschanis, da er seinen
Koffer erst dann auf seinen Platz hiefte, als wir ihm Hilfe anboten.
Danach kauerte er hockend auf der Liege, der Depp. Auch mit der Türversperrung
kam er nicht zurecht, denn als ich endlich schlief, wurde ich durch ein
Rumpeln und Rückeln der versperrten Tür aufgeweckt. Naja, dafür haben
wir ihn dann in der Früh nicht schlafen lassen, den Feinspitz. Im
stinkenden Scheiß Pölten war er uns dann endlich los und der
voraussichtlich letzte Groundhop dieses Jahres fand sein unwürdiges Ende
in Österreichs hässlichster Landeshauptstadt. |